Die Hönne entspringt bei Neuenrade auf 437m üNN aus dem Großen Attig. Die Hönnequelle ist eine sogenannte Hungerquelle, sie schüttet bei feuchter Witterung und versiegt bei Trockenheit. Vom Großen Attig aus fließt die Hönne durch Neuenrade, Balve, das romantische Hönnetal und Menden, um nach 33,4 km und 314 Höhenmetern in die Ruhr zu münden. Das Einzugsgebiet der Hönne beträgt erstaunliche 262,162 km2.
Auf ihrem Weg passiert die Hönne zahlreiche historisch bedeutende Stätten, schuf einmalige Felsen und Höhlen und bildet seit Jahrtausenden die Lebensader für ein ganzes Gebiet. Dabei führt sie ein turbulentes Dasein, mal als sprudelnder Bergbach, dann wieder als gemächlich fließender Wald- und Wiesenbach, um dann plötzlich vollständig im Untergrund zu verschwinden und erst weit talabwärts wieder ans Tageslicht zu gelangen.
Schon in der Altsteinzeit vor rund 100.000 Jahres siedelten die Neandertaler an der Hönne, meistens in den Höhlen das Tals. Die Hönne lieferte ihnen das Trinkwasser und Nahrung in Form von Fischen und anderen, heute ausgestorbenen Wasserlebewesen. Auch in der Bronze- und Eisenzeit war die Hönne der entscheidende Faktor zum Ansiedeln. Wasser für die Bewässerung der Felder und den Betrieb von Mühlen brachte die Menschen immer mehr dazu, sich an der Hönne anzusiedeln. Aus einzelnen Höfen wurden kleine Dörfer, aus diesen wiederum wuchsen Städte heran.
Ab dem Mittelalter bildete die Hönne den Grenzfluss zwischen den Grafen von der Mark und den kurkölnischen Arnsbergern. So manche Schlacht hat der Fluss im Laufe der Zeit erlebt und so einiges Blut weggewaschen.
Dramatische Veränderungen erlebte die Hönne in der Zeit der Industrialisierung. Durch Abwässer und Chemikalien der Industrie war die Wasserqualität mitunter so schlecht, dass ab dem mittleren Hönnetal bis zur Mündung kaum noch Leben in der Hönne existierte. Erst in der Neuzeit wurde die Wasserqualität deutlich besser, durch Kläranlagen und scharfe Kontrollen der Abwässer der Industriebetriebe. Heute ist auch ein mannigfaltiges Leben in die Hönne zurückgekehrt.