Nutzung als Verkehrsweg
Das Hönnetal war schon zu Zeiten der Hanse ein bedeutender Verkehrsweg.
In der Zeit der Romantik wurde der Weg durch das Hönnetal noch als „gefahrvolle Wanderung“ beschrieben. Die weitere Erschließung seit dem 18. Jahrhundert (Postkutschenzeit) brachte deutliche Verbesserungen für den Verkehr, die aber zugleich zu schwerwiegenden Eingriffen in die natürlichen Landschaftsformationen führten.
Der gravierendste Eingriff dürfte die vollständige Beseitigung der frei stehenden Felsspitzen „Horster Ley“ und „Habichts-Ley“ im 19ten Jahrhundert gewesen sein, die auf alten Stichen und Gemälden noch gut zu sehen sind.
Aber auch im 20ten Jahrhundert kam es zu weitreichenden Eingriffen in die Felsstruktur, die aus Sicherheitserwägungen (Schutz der Bundesstraße) veranlasst wurden und den Charakter des Tals stark beeinflussten. So wurde der Uhufelsen massiv bearbeitet und Straße und Bahnlinie durch Verbauungen gegen möglichen Steinschlag gesichert. Die Felsnadel am Abzweig nach Asbeck wurde um ca. 1/3 gekürzt.
Entlang der gesamten Felskulisse wurden Fangzäune zum Schutz des Verkehrs aufgestellt, die inzwischen von der Natur überwuchert sind. Aber auch die – heute so vertraute – „romantische“ Bahnlinie mit den zwei Tunneln und sieben Brücken war zur Zeit ihrer Erbauung ein dramatischer Eingriff in das Hönnetal.
Heute wird das Hönnetal in erster Linie in seiner Funktion als Bundesstraße und “Verkehrsweg mit Hindernissen” erlebt. Während sich die großflächige Nutzung des Hönnetals für die Kalkindustrie weitgehend unauffällig hinter der Felskulisse im Hintergrund abspielt, bedeutet der Lärm der Bundesstraße ein beständiges Ärgernis für Wanderer und Erholungsuchende. Pläne, die Bundesstraße auf die Hochflächen zu verlegen, um den Verkehr zu beschleunigen, gab es immer wieder. Eine ausschließliche Nutzung des Hönnetals als Freizeitraum scheiterte jedoch stets an den Sachzwängen.
Dies wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. So werden sich Autofahrer und Wanderer das Hönnetal auch weiterhin möglichst harmonisch und konfliktfrei teilen müssen.
Bundesstraßenbegleitender Radweg
Zur Entlastung des Verkehrs wird langfristig eine durchgehende Radwegeverbindung Neuenrade-Fröndenberg und die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs angestrebt. Entsprechende Ankündigungen der Bürgermeister der umliegenden Kommunen Balve, Hemer und Menden gibt es seit mehr als 10 Jahren (“Der Radweg kommt, aber es dauert”).