Von Stefan Voigt, dem bundesweit renommierten Höhlenforscher aus Ennepetal, wurde kürzlich der faszinierende Vorschlag unterbreitet, das Hönnetal als Nationales Naturmonument (NNM) auszuweisen. Darüber möchten wir in einen offenen Diskurs treten.
Nationale Naturmonumente sind nach § 24 Bundesnaturschutzgesetz rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die “(1) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und (2) wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind”. Nationale Naturmonumente genießen einen besonderen Schutzstatus.
Aus unserer Sicht erfüllt das Hönnetal genau diese Kriterien. Mit der Anerkennung würde das Hönnetal in einer Reihe mit so bedeutenden Naturmonumenten wie den Ivenacker Eichen, den Bruchhauser Steinen, der Kluterthöhle, dem Grünen Band Thüringen oder der Weltenburger Enge stehen.
Das innere Hönnetal ist nicht nur aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen, sondern gerade auch wegen seiner Eigenart und Schönheit von herausragender Bedeutung. Mit der Luisenhütte, der Balver Höhle, dem Felsenmeer, dem einzigartigen Ensemble aus Höhlen, Burg und Mühle, dem NS-Projekt Schwalbe und dem Gut Rödinghausen verfügt es über kultur- und naturhistorisch hoch bedeutsame Fixpunkte. Eine der frühesten Naturschutzaktionen Deutschlands, die “Schutzaktion zur Erhaltung der Schönheit des Hönnetals”, die bereits vor 100 Jahren initiiert wurde, ist dauerhaft mit dem Hönnetal verbunden.
Auch steht das Tal seit langem in großen Teilen unter strengem Naturschutz (FFH). Ein Nationales Naturmonument schützt jedoch nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern in gleicher Weise wichtige Zeugnisse der Natur- und Kulturgeschichte, und trägt damit zu mehr Naturverstehen und Naturerleben für viele Menschen bei (vgl. BMUV Nationale Naturmonumente).
Bekanntlich ist das Hönnetal Lebensraum für knapp 100.000 Menschen. Zwischen Balve und Oberrödinghausen dient es auch wirtschaftlichen Zwecken und ist zudem eine wichtige Verkehrsader. Dies schließt die Eignung als Nationales Naturmonument nicht aus. Mit dem Engagement der maßgeblichen Gebietskörperschaften (Hönnetal-Gemeinden, Märkischer Kreis, Regierungsbezirk Arnsberg) und tatkräftiger Unterstützung aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und insbesondere der heimischen Bevölkerung sehen wir für ein solches Projekt gute Erfolgschancen.
Dem Hönnetal würde damit aus unserer Sicht eine solide wirtschaftliche Basis und eine nachhaltige Perspektive für die Zukunft gegeben.